Tätigkeitsbericht 2019

Die Gemeinnützige Rivera-Stiftung

 

Die Rivera-Stiftung wurde zum 31.12.2007 von den Stiftern Dr. Richard und Verena Klix gegründet.

 

Die Rivera-Stiftung hat sich zur Förderung der Volks- und Berufsbildung verpflichtet und unterstützt als Förderstiftung Bildungsprojekte in Deutschland und in Entwicklungsländern. Ihr Ziel ist es, mit ihren Mitteln die Bildungschancen von Menschen aus bildungsfernen Schichten so zu verbessern, dass sie in ihrer Gesellschaft einen positiven Beitrag zur Entwicklung ihres Landes leisten und ein ihrem Potential entsprechendes selbstbestimmtes Leben führen können.

 

Unsere Überzeugung:

Bildung ist der entscheidende Faktor für die Lebensbedingungen von Menschen.

Sie schafft Würde und Selbstachtung. Bildung dient dem Einzelnen aber auch dem Wohlergehen der Gemeinschaft, in der er lebt. Bildung soll niemandem vorenthalten werden, der Potential hat und Bildungschancen wahrnehmen will. Bildung in Entwicklungsländern zu fördern, dient den Menschen dort und dem Ansehen Deutschlands in der Welt

 

Leitlinien unserer Arbeit

Bei den Förderprojekten im Inland ist der aktuelle Schwerpunkt die Förderung der Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen Schichten. Neben der Verbesserung der Lebenschancen der Geförderten ist Ziel, das Potential auch der Menschen mit Migrationshintergrund im Hinblick auf die demographische Entwicklung für den Standort Deutschland besser zu nutzen.

 

Ziel der Projekte in Entwicklungsländern ist, einen kleinen Betrag dafür zu leisten, das Ansehen Deutschlands in der Welt zu stärken und den geförderten Menschen eine bessere Lebensperspektive in ihren eigenen Ländern zu geben und den Migrationsdruck zu verringern. Dabei achten wir – soweit es geht - auf Nachhaltigkeit, d.h., dass sich die Projekte auf Dauer ohne weitere externe Hilfe selbst tragen.

 

Vorgehen bei der Projektauswahl

  • Förderung von in sich geschlossenen Einzelprojekten, keine Spenden, mit Ausnahme der Zuwendung an die A.W.-Klein-Stiftung.
  • Auswahl der Projektpartner nach Professionalität, Erfahrungen und Referenzprojekten.
  • Prüfung von Projektbeschreibung und Budgetplan.
  • Persönliche Diskussion des Projektes mit dem Projektträger.
  • Abschluss eines Fördervertrages mit Rechten und Pflichten des Projektbeteiligten.
  • Prüfung des vereinbarten, mindestens jährlichen Projektberichtes und den Einnahmen-Ausgaben-Rechnungen als Verwendungsnachweis.

 

Grundsätzlich arbeiten wir als Förderstiftung. Seit 2019 haben wir zusätzlich die Berechtigung, als Träger im Rahmen des Kleinprojektefonds BMZ-Mittel bis zu einer Größenordnung von € 25.000 zu beantragen.

 

Stiftungsvermögen - Stiftungskapital

Das Stiftungsvermögen besteht im Wesentlichen aus zwei Immobilien:

 

a)     8-Familienhaus Essen, Tiegelstr. 34 (Sozialwohnungen)

Die Immobilie ist voll vermietet. Es bestanden per 31.12.2019 Mietrückstände von € 1.383,96.

 

b)     Einfamilienhaus Bochum Weidengrund 9.

Das Haus wird von den Stiftern genutzt. Sie zahlen eine monatliche Miete von 2.000. Die laufenden Nebenkosten tragen die Nutzer.

Die Nettoerlöse der beiden Immobilien betrugen 2019 rd. € 39.000 und erwirtschafteten einen wesentlichen Teil der Stiftungseinnahmen.

 

Per 31.12.2019 standen der Stiftung rd. € 729.600 an liquidem Vermögen zur Verfügung (€ 651.300 Einstandswerte Wertpapiere des Anlagevermögens zzgl. € 78.300 Bankguthaben). Die Anlage der Mittel erfolgte in Renten / Rentenfonds (€ 246.500 = 33,8%), defensiven gemischten Fonds (€ 205.700 28,3%), einem auf Stiftungen ausgerichteten Aktienfonds (€ 93.700 = 12,8%), einem auf Stiftungen spezialisierten Immobilienfonds (€ 105.200 =14,4%), und Kontenguthaben (€ 78.300= 10,7%). Die in 2018 vorgenommene TBW von € 16.000 ist in den Anschaffungswerten berücksichtigt.

Die Wertpapiererträge betrugen € 18.000.

 

Per Ende 2018 betrug das Stiftungskapital unverändert € 1.475.000,00. Daneben bestanden insgesamt € 155.900 an Kapitalrücklagen gem. § 62 (1) Nr.3 und § 62 (4) AO. Die Umschichtungsrücklage blieb unverändert bei € 8.650.

 

Ergebnisverwendung / Förderbereich / Projekte

Das Stiftungsergebnis betrug in 2019 € 61.400. Unter Einbeziehung des Ergebnisvortrages aus dem Vorjahr von rd. € 800 wurden im Berichtsjahr € 38.500 den nachstehenden Projekten direkt zugewendet. Zusätzlich wurden den gebundenen Ergebnisrücklagen gem. § 62(1) Nr. 1 AO saldiert € 2.600 zugeführt. Die freie Kapitalrücklage gem. § 62(1) Nr. 3 AO wurde mit € 19.200 dotiert. Die Umschichtungsrücklage blieb unverändert.

 

Die Fördermaßnahmen im Einzelnen:

1.   Indien – Jevaan Asha – Community-Center Computer-Ausstattung – ausgelaufen 2019

Ziel des Projektes: Verbesserung der Berufseinstiegschancen für Jugendliche/Absolventen der Secondary Schools und Frauen, die einen wesentlichen Beitrag zum Lebensunterhalt ihrer Familien leisten müssen.

 

Beendigung des Projektes: Mit den von uns 2011 zugewendeten 20 Computerarbeitsplätzen betreibt unsere Partnerorganisation „Light of Life Trust“ Trainingsräume zur Computerschulung an drei Standorten.

 

Seitdem förderten wir das Projekt mit Beträgen bis zu € 5.000 p.a. für weitere kleinere Investitionen sowie den laufenden Betrieb (Personal- und Betriebskosten). Im Februar 2019 besuchten wir alle drei Computer-Ausbildungszentren, die von uns gefördert wurden. Wir trafen auf eine sehr gut motivierte Mannschaft in den Zentren, die wertvolle Arbeit leistet, um die Lebenschancen in der unterentwickelten Region für vor allem junge Menschen zu verbessern. Gleichzeitig gewannen wir den Eindruck, dass die Gründerin und der neue Geschäftsführer von LOLT bei potentiellen indischen Geldgebern so gut vernetzt sind, dass sie auf Sicht unsere Hilfe nicht mehr brauchen.

Mit einer letzten Zahlung von € 2.000 für das Jahr 2018 beendeten wir die Förderung für dieses Projekt.

 

2. Bangladesch/Folgeprojekt – Förderung hochwertiger Grundschulbildung 2016 - 2019

Ziel des Projektes: Verbesserung der Schulbildung an Grundschulen in Bangladesch von Kindern aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen vor allem im Nordwesten des Landes durch Betrieb eigener qualitativ hochwertiger Grundschulen.

 

Ausgangssituation: Bangladesch konnte entsprechend den Milleniumszielen die Einschulungsrate für Grundschulkinder signifikant steigern. Gleichwohl besuchen immer noch rd. 3 Mio. schulpflichtige Kinder keine Grundschule, insbesondere in ländlichen Gebieten und Slums. Zudem ist die Unterrichtsqualität schlecht. 70% der Kinder können nach Beendigung der Grundschule nicht ausreichend lesen, schreiben und rechnen. 45% der Kinder brechen den Schulbesuch vor Beendigung der 5. Klasse ab. Die Schulklassen erreichen bis zu 100 Schüler.

 

Maßnahmen: In den Jahren 2013 – 2016 förderten wir den Neubau und den Betrieb von zwei Grundschulen im Nordwesten Bangladeschs. Seit 2016 fördert das BMZ den Weiterbetrieb von 23 in den letzten Jahren auf Initiative von Netz e.V. errichteten qualitativ hochwertigen Grundschulen. Wir haben die Refinanzierung des 25%-igen Eigenanteils von drei dieser Schulen (€ 21.600) für die Jahre 2016 - 2019 übernommen.

 

Die Schulen stehen vor allem Kindern offen, die in Armut oder extremer Armut leben. Die Unterrichtsqualität liegt deutlich über der staatlicher Schulen. Die Klassenstärke beträgt max. 30 Schüler*innen. Die Lehrkräfte werden regelmäßig geschult in neuesten Methoden der Unterrichtsgestaltung, erhalten Anregungen für außerschulische Aktivitäten und Know-how zur Unterstützung von Kindern mit Lernschwierigkeiten. Die Anwesenheitsquote des Lehrpersonals liegt deutlich über der an staatlichen Schulen.

 

Zielerreichung: per 11/2019 waren die drei Schulen mit 557 Schüler*innen (voll) belegt. Die Qualität der Schulen lässt sich an der mit 96% extrem hohen Anwesenheitsrate der Schulkinder und dem Tatbestand ablesen, dass seit 2011 alle Schulabgänger/innen mit der 5. Grundschulklasse die staatlichen Abschlussprüfungen durchweg mit der Note 1 bestanden haben. Zusätzlich wurden sie bei dem Übergang zur Sekundarschule unterstützt.

 

Nachhaltigkeit: Zur längerfristigen finanziellen Absicherung der Schulen wurden Schulfonds errichtet, die Spenden von der Dorfbevölkerung sammeln. Zudem soll eine nationale Stiftung Kapital sammeln, um aus den Zinsen, die privaten mit deutschen Mitteln errichteten Schulen weiter zu unterstützen. Ab 2020 werden die Schulen aus der finanziellen Obhut der BMZ-Förderung entlassen und werden von dem Anandalok-Trust und dem Netz e.V. weiter begleitet.

 

3. Förderprogramme an der Heinrich-Böll-Gesamtschule, Bochum (HBG) – 2019 beendet

Seit dem Schuljahr 2008/09 förderten wir bis zu drei verschiedene Programme an der Gesamtschule die alle von unserem Kooperationspartner Chancenwerk e.V. organisiert und koordiniert wurden:

 

  • Förderunterricht organisiert als Lernkaskade/SHS²: ältere Schüler ab der 9. Klassenstufe erhalten von Studenten der Ruhr-Universität kostenlos individuelle Förderung in Hauptfächern ihrer Wahl, dafür beteiligen sie sich zweimal pro Woche an der Lernförderung für die jüngeren Schüler (5. – 8. Klassenstufe). Ziele sind ein besserer Schulerfolg, Anstreben eines höheren Bildungsabschlusses, Erleben von Selbstwirksamkeit, Freude am Lernen, Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung.
  • Mittagsbetreuung – „Bewegte Pause“ - an drei langen Schultagen förderten wir seit 2011 Sport- und Spielangebote durch Sport-Studenten der Ruhr-Universität mit entsprechenden Qualifikationen. Das Angebot wurde über alle Jahre begeistert angenommen. Die Teilnehmerzahlen lagen stets über 100.
  • Sprachförderung für Flüchtlingskinder/DaZ (Deutsch als Zweitsprache). Zur Unterstützung der bis zu drei Lehrkräften in den Integrationskursen der Schule finanzierten wir seit 2015 eine studentische Honorarkraft, die eine stärkere Aufteilung in Kleingruppen – entsprechend den verschiedenen Sprachniveaus ermöglichte.

Zielerreichung: Für den Förderunterricht/die Lernförderung macht Chancenwerk eine jährliche Wirkungsmessung – zuletzt März/April 2019 – inwieweit die o.a. Ziele erreicht werden. In fast allen Fragestellungen hat die Lernkaskade eine positive Bewertung bekommen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam 2016 eine externe Befragung der Universität Duisburg/Essen. Danach hatten über 50% der Teilnehmer*innen ihre Noten verbessern können.

 

Auch bedingt durch die zusätzliche Kapazität, die wir den Integrationskursen (DaZ) zur Verfügung gestellt hatten, war die individualisierte Sprachförderung für viele Schüler ein voller Erfolg: einige Teilnehmer*innen streben die Allgemeine Hochschulreife an andere die Fachhochschulreife.

 

Fazit: alle drei Teilprojekte waren mit Blick auf unser Ziel erfolgreich, die Bildungschancen für Schüler*innen aus bildungsferneren Schichten zu verbessern.

 

Vor dem Hintergrund, dass in NRW in der Mittelstufe keine Hausaufgaben mehr aufgegeben werden, entwickelte Chancenwerk 2018/2019 ein individualisiertes Lernprogramm zur Stärkung der Basiskompetenzen, das derzeit im Fach Mathematik eingesetzt wird.  Das Material wird der Schule/den Schülern kostenlos zur Verfügung gestellt. Dafür sind die Schulen/die Fachlehrer dafür verantwortlich, Schüler, die einen entsprechenden Bedarf aufweisen, für das Programm zu gewinnen. Die Heinrich-Böll-Gesamtschule war mit dem Programm und dem Prozedere nicht einverstanden.

Die Kooperation wurde Mitte 2019 beendet.

 

4. Cosinus – Stärkung von Basiskompetenzen für Schüler*innen der 5.-8. Klassenstufe

Ziel des Projektes: Stärkung der Basiskompetenzen in Kernfächern wie Mathematik, Deutsch und Englisch für Schüler*innen der Klassenstufen 5 - 8, um dem aktuellen Schulstoff besser folgen zu können.

 

Ausgangssituation: Ca. 30% aller Schüler verlieren während ihrer Schulzeit den Anschluss im Unterricht. Es entstehen Wissenslücken im Lernstoff, die im regulären Unterricht in den späteren Schuljahren nicht mehr geschlossen werden können, aber Probleme beim Erlernen des weiteren Schulstoffs bereiten.

 

Maßnahmen: Chancenwerk hat ein fünfstufiges Programm, genannt Cosinus, für die Klassenstufen 5-8 entwickelt, das in den Kooperationsschulen im Rahmen der Lernförderung (SHS²) angeboten wird und aus folgenden Komponenten besteht: ein Eingangstest (Basiskompetenztest), eine Auswertung der Tests, für jedes Kind Festlegung des individuellen Lernziels, Verabredung zwischen Lehrern, Eltern und Schülern, über die Teilnahme an der Chancenwerk-Lernförderung unter Einsatz von Cosinus. In der Lernförderung erhält jedes Kind individuelle „Lernpakete“/Arbeitshefte. Die Bearbeitung erfolgt im Rahmen der bestehenden Lernkaskade an den Kooperationsschulen. Nach ca. 6 Wochen erfolgt ein Zwischentest, der zeigt, inwieweit ein Kind das Lernziel erreicht hat. Nach digitaler Auswertung der Tests erhält jedes Kind individuell ein neues Lernpaket. Am Ende des Schuljahres erneuter Basiskompetenztest.

 

Projektpartner

Der „Chancenwerk e.V." ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein und Träger der freien Jugendhilfe, dessen Ziel es ist, Schülerinnen und Schülern, die aufgrund ihrer familiären Gegebenheiten keine Unterstützung haben, Hilfen zu geben, höhere Bildungsabschlüsse zu erreichen. Er war seit 2009 an der Heinrich-Böll-Gesamtschule Projektpartner der Rivera-Stiftung für die Lernkaskade (SHS²) und kooperiert inzwischen bundesweit mit 91 Kooperationsschulen.

 

Projektgegenstand

Die o.e. Lernpakete werden (individuell für jedes Kind) zentral gedruckt und an die Schulen versandt. Dafür entstehen neben der Lernkaskade pro Kind jährlich Kosten in Höhe von € 80,00.

 

In Bochum kooperiert Chancenwerk e.V. aktuell mit zwei Schulen: der Erich-Kästner-Schule und der Willy-Brandt-Gesamtschule, in Dortmund mit der Gesamtschule Scharnhorst. Wir haben für diese Schulen Zuwendungen für max. 100 Lernpakete, € 8.000 für das Schuljahr 2019/2020 zugesagt.

 

Chancen/Risiken:

Das Programm ist inzwischen bei 2.400 Kindern im Einsatz und hat hohe Akzeptanz gefunden auch bei dritten Organisationen, die es in Eigenregie einsetzen wollen. Die Zielerreichung wird sich erst nach den Erfahrungen/der Wirkungsmessung von zwei weiteren Schuljahren absehen lassen. Insoweit wollen wir die Förderung in 2020/2021 fortsetzen.

Der Erfolg des Programms wird letztlich auch von der inhaltlichen Gestaltung abhängen. Dies gilt insbesondere für die Fächer Deutsch und Englisch, für die die Lernhefte derzeit noch in Arbeit sind.

 

5. Stipendium im Rahmen des Bildungsfonds der Ruhr Universität Bochum (RUB)

Ziel: Spitzenförderung junger akademischer Talente.

Maßnahme: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert im Rahmen des „Deutschlandstipendiums“ begabte Studierende in Deutschland mit monatlich € 150,00, wenn sich ein privater Partner findet, der das Stipendium um die gleiche Summe aufstockt.

 

Der RUB-Bildungsfonds der Ruhr-Universität Bochum übernimmt die Koordination der Förderung für Studierende an der Ruhr-Universität. Der Fonds organisiert die Auswahl der zu fördernden Studenten über die Fakultäten und übernimmt die Auszahlung der Stipendien. Er überprüft jährlich den Studienfortschritt. Folgende Prioritäten haben wir dem Bildungsfonds aufgegeben:

 

  • Der Stipendiat/die Stipendiatin sollte überdurchschnittliche Studienerfolge nachweisen können.
  • Der Stipendiat/die Stipendiatin sollte auf finanzielle Hilfe angewiesen sein.
  • Ein(e) Stipendiat(in) mit Migrationshintergrund ist uns besonders willkommen.
  • Das Studienfach sollte aus dem technisch naturwissenschaftlichen Bereich und/oder aus den Bereichen der Pädagogik/Erziehungswissenschaften sein.

Seit 2011 fördern wir jährlich einen Stipendiaten/in mit € 1.800 p.a..

Zielerreichung: Bisher haben wir auf diese Weise fünf Studierende gefördert, mehrheitlich im Masterstudiengang auf das Lehramt, was wiederum unserem Stiftungsziel, der Bildungsförderung entspricht. Ein Stipendiat hat nach dem Studium eine Promotion in Biologie begonnen und ist am Lehrstuhl beschäftigt.

 

Wir werden uns weiterhin im Rahmen dieses Programms engagieren.

 

6. Adam Wilhelm Klein Stiftung, Köln                                            

Die als gemeinnützig anerkannte A. Wilhelm Klein Stiftung mit Sitz an der TU Köln fördert begabte Studierende mit zweckgebundenen zinslosen Förderdarlehen, die gewährt werden, wenn die Antragsteller einen höheren Abschluss anstreben oder Unterstützung bei Auslandssemestern benötigen und BAföG oder andere im Inland übliche Fördermittel nicht zur Verfügung stehen. Die Förderung kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn Zusatzqualifikationen – z.B. ein Masterstudiengang nach Abschluss des Bachelor - erworben werden.

Der Vorstand der Rivera-Stiftung ist im Vorstand der A. Wilhelm Klein Stiftung vertreten und hat Anteil an der Entscheidung über die Darlehensvergaben.

 

Spende 2019: € 500.

 

7. Naturwissenschaftliche Bildung für Grundschulkinder

Ziel des Projektes: Bei Kindern im Grundschulalter das Interesse an naturwissenschaftlichen Fragestellungen zu wecken und Grundlagen für ein lebenslanges Lernen zu schaffen. Gleichzeitig Grundschulen und ihre Lehrer zu ermutigen und anzuleiten, naturwissenschaftliche Themen über einen experimentell gestalteten Unterricht didaktisch erfolgreich zu machen. Mit dem Ziel der Nachhaltigkeit wollen wir die geförderten Schulen in die Lage versetzen, am Ende eigenständig Experimentierkurse gleicher Art durchzuführen.

 

Ausgangssituation: In Deutschland fehlt es qualifizierten Nachwuchskräften im technisch / naturwissenschaftlichen Bereich. Vielfach wird nicht früh genug das Interesse an diesen Themen geweckt.

 

Maßnahmen: Mit unserem Kooperationspartner, dem SienceLab e.V., Starnberg, bieten wir Bochumer Grundschulen Unterstützung bei der Vermittlung von naturwissenschaftlichen Themen im Sachunterricht an. An Projekttagen führen unter Anleitung einer Kursleiterin unserer Partnerorganisation bevorzugt Schüler/innen der 3. und 4. Klassenstufe in kleinen Gruppen naturwissenschaftlich / technischen Experimente durch, deren Ergebnisse sie am Ende in der Klasse präsentieren. Die geförderten Schulen haben die Auswahl zwischen verschiedenen Themen wie Naturgewalten, Mechanik, Elektrizität und Magnetismus, Optik oder Akustik. Die dazu notwendigen Experimentierstationen werden von dem/der Kursleiter(in) bereitgestellt und aufgebaut.

  

Seit 2015/16 wird an drei Bochumer Grundschulen über fünf Jahre ein Projektzyklus wie folgt durchgeführt: Projektbesprechung, zwei von ScienceLab durchgeführte Experimentierkurse unter Beobachtung der Lehrer (Klassenprojekte), zwei Lehrerfortbildungen, in denen die Lehrer die mit den Kindern durchzuführenden Experimente selbst durchspielen, ein gecoachtes Projekt, in denen die Lehrer unter Assistenz von ScienceLab selbst die Experimentierkurse durchführen. Das Ganze wird mit einer gemeinsamen Abschlusskonferenz unter Beteiligung aller Schulen abgeschlossen.

 

Wir fördern die Kurse in dem Zeitraum 2016 – 2020 mit ca. € 25.500 bzw. ca. € 5.000 pro Jahr.

 

Zielerreichung Zyklus I: 2019 fanden 4-stündige Lehrerfortbildungen an zwei Schulen und ein gecoachtes Projekt an der Schule statt, die schon am längsten dabei ist. In den Lehrerfortbildungen konnten gerade jüngeren Lehrer wichtige Hinweise gegeben werden, wie ein experimenteller Unterricht gestaltet werden kann. Das gecoachte Projekt in der Günnigfeldschule stellte die Abschlussveranstaltung dar. Die Lehrer konnten die eingeübte Vorgehensweise selbständig umsetzen und haben sie auch in ihren eigenen Unterrichtseinheiten eingesetzt. Wir werten das als großen Erfolg.

 

Nachhaltigkeit: Das Projekt ist in den drei Schulen als kompletter Zyklus von 5 Jahren angelegt, in dessen Verlauf die Lehrer immer mehr verantwortlich eingebunden werden und den experimentell strukturierten Unterricht trainieren können. Wie wir von unserer Partnerorganisation hören, setzen die im Projekt eingebundenen Lehrkräfte die didaktische Methode z.T. schon jetzt in ihrem Unterricht ein, obwohl das Projekt noch nicht abgeschlossen ist. Wir planen auch nach Beendigung, den Kontakt zu den Schulen durch jährliche Meetings wach zu halten.

 

8. Guatemala – drei Projekte

Ziel der Projekte: Verbesserung der Lebensbedingungen insbesondere von Frauen und Jugendlichen in verarmten Regionen Guatemalas durch eine technische und betriebliche Ausbildung.

 

Ausgangssituation:

Das mittelamerikanische Land (15,9 Mio. Einwohner) gehört mit einem Bruttoinlandsprodukt von US $ 4.575 pro Kopf (2018) nicht zu den ärmsten Ländern der Welt. Es herrscht aber große soziale Ungleichheit. Im Südwesten des Landes, unserer Förderregion, gelten mehr als 60% der Bevölkerung als arm, 16% als extrem arm. 69% der Erwerbstätigen leben von Gelegenheitsjobs ohne soziale Absicherung. Die Analphabeten Rate in Guatemala liegt bei 18,5% (12,6% bei Männern, 23,7% bei Frauen) Im armen Südwesten des Landes auf den Dörfern tendenziell noch deutlich höher. 60% der Jugendlichen absolvieren die 9-jährige Schulpflicht nicht vollständig.

 

Maßnahmen:

Unser Kooperationspartner in Guatemala, FUNDAP, betreibt im Südwesten Guatemalas unter dem Namen IJÁ (Samen) vier technische Zentren (CT/Centro Técnico): Altiplano, Costa Sur, Puerta de Occidente und San Marcos. Jedes besteht aus einer stationären Ausbildungseinheit und jeweils mehreren mobilen, sog. CEDES.  Die CEDEs bieten 6-monatige technische Grundkurse (200 Stunden) in den Bereichen Bäckerei und Kochen, Schneiderei/Konfektion und Dienstleistungen, z.B. Frisör, an. Zusätzlich werden in 60 Unterrichtseinheiten kaufmännische Grundlagen vermittelt. In 6 Monaten werden 40 - 70 Teilnehmer(innen) pro Gemeinde ausgebildet. Dann zieht der CEDE an einen neuen Standort.

 

8.1. Förderprogramm IJÁ Puerta de Occidente 2016 – 2018 - abgeschlossen

Das Projekt wurde 2018 erfolgreich abgeschlossen, s.a. unseren Rechenschaftsbericht 2018

 

8.2. Förderprogramm IJÁ Costa Sur 2017 - 2019

In der 3-jährigen Projektphase werden:

  1. die Inhalte (Curricula) für alle Ausbildungseinheiten aktualisiert
  2. drei CEDES neu ausgestattet.
  3. Im sogenannten Sensibilisierungsprogramm Jugendliche durch vor Ort Beratung in den Dörfern motiviert, eine Berufsausbildung zu beginnen.
  4. Absolventen der Berufsbildungskurse in ihrer Existenzgründung unterstützt werden.

Das Projektvolumen über insgesamt € 173.000 wird vom BMZ mit € 130.000 gefördert. Von dem Eigenanteil refinanziert die Rivera-Stiftung € 10.000, verteilt auf die Jahre 2018 und 2019.

 

Zielerreichung: Bis Ende 2018 hatten 1.046 Personen an den Berufsbildungskursen teilgenommen, 905 Jugendliche waren über das Sensibilisierungsprogramm angesprochen worden und 16% davon begannen eine Ausbildung, 154 Absolventen/innen der CEDES und CT’s nahmen an dem Programm zur Förderung von Kleinstunternehmer/innen teil. Informationen zu 2019 werden erst Mai/Juni 2020 vorliegen.

 

Nachhaltigkeit: Die lokale Projektpartnerin hat erkannt, dass die reine Ausbildung nicht reicht, um eine gesicherte Existenzgrundlage bei den Teilnehmern/innen zu begründen. Insoweit begrüßen wir das neue Programm zur Existenzsicherung und messen dem hohe Bedeutung für die Nachhaltigkeit bei.

 

8.3. Förderprogramm Altiplano – schulische und berufliche Bildung als Weg in die Selbständigkeit 2019 - 2022

 

In der ebenfalls 3-jährigen Projektphase sollen:

  1. 450 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren für die Bedeutung einer qualifizierten Ausbildung sensibilisiert werden: Ziel: 50% von ihnen entscheiden sich für eine Ausbildung bei FUNDAP oder einer anderen Bildungseinrichtung
  2. 300 Absolventen der FUNDAP Berufsbildungsmaßnahmen verschiedene Weiterbildungsmaßnahmen absolvieren, um sie bei dem Schritt in die Selbständigkeit zu unterstützen: Analyse der Geschäftsidee, Marktanalyse, Marketing etc., persönliches Coaching, Leasingangebot
  3. Schulbildung für Erwachsene zur Verbesserung des Zuganges zum Arbeitsmarkt, Nachholung von Schulabschlüssen, Verbesserung der Ausstattung der entsprechenden Ausbildungszentren (Programm CIEM) angeboten.

Das Gesamtprojekt beläuft sich auf € 292.000 und wird vom BMZ mit € 219.000 gefördert. Die Rivera-Stiftung übernimmt mit € 9.075 ein knappes Drittel der Refinanzierung des Eigenanteils des deutschen Projektträgers, Rhein-Donau-Stiftung e.V. (RDS), – € 3.025 p.a..

 

Chancen/Risiken:

Das Projekt gibt Frauen und Jugendlichen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt bzw. bei dem Schritt in die Selbständigkeit nachhaltig zu verbessern. Vor Ort haben wir in FUNDAP einen auf dem Gebiet erfahren Partner, der schon seit Jahren erfolgreich arbeitet. Der RDS besucht die Projektstandorte regelmäßig und überzeugt sich von dem Erfolg der Projekte.

 

Risiken sind hohe Abbrecherquoten/zu wenige Teilnehmer erreichen den vorgesehenen Schulabschluss oder scheitern auf dem Weg in die Selbständigkeit. Vor allem Letzteres wird durch die vorgesehenen Weiterbildungsmaßnahmen relativiert.

 

Der Vorstand der Rivera-Stiftung hat das erste Projekt im Februar 2017 in Guatemala besucht und einen sehr positiven Eindruck von dem Projektpartner FUNDAP und den Projekten selbst gewonnen.

 

9. Tansania – Lehrerfortbildung 2018 - 2019

Ziel des Projektes: Verbesserung der Unterrichtsqualität an der Edmund Rice Secondary School, Arusha, Tansania, in Naturwissenschaften, Englisch und Mathematik. Zudem sollen schülerzentrierte Unterrichtsmethoden durch die Lehrer angewandt werden, um den Lernerfolg bei den Schülern zu steigern.

 

Ausgangssituation: In Tansania fehlt es nicht am Zugang zu Schulbildung. Gleichwohl stellen mangelnde Lernerfolge der Schüler*innen ein großes Problem dar. Vor allem in den Naturwissenschaften und Mathematik sind die Examensergebnisse an den Sekundarschulen sehr schlecht. Bei den nationalen Abschlussexamina liegt die Durchfallquote bei 60%. Im Wesentlichen verantwortlich ist die fehlende fachliche und didaktische Qualifikation der Lehrkräfte.

 

Maßnahmen: Unsere Kooperationspartnerin, PROBONO, Schulpartnerschaften eine Welt e.V.  hält in Zusammenarbeit mit der Mwenge Catholic University (MWECAU) in Tansania für 11 weiterführende Schulen im Rahmen eines vierjährigen Programmes jährlich 1-wöchige didaktisch/methodische Workshops zur Einführung eines schülerzentrierten interaktiven Unterrichts ab. Die Workshops werden jeweils um nachfolgende Unterrichtsbesuche ergänzt, um zu sehen, inwieweit die erlernten Methoden angewendet werden. Dieser Teil des Programms wird vom BMZ zu 75% gefördert.

 

Zudem organisiert POROBONO im Zeitraum 2016 bis 2019 in Zusammenarbeit mit dem SES fachspezifische Workshops in Englisch, Mathematik und vier naturwissenschaftlichen Fächern. Auch diese Kurse werden durch nachfolgende Unterrichtsbesuche ergänzt. Dieser Teil des Programms wird durch das BMZ nicht gefördert, da der SES als halbstaatliche Organisation bereits öffentliche Mittel erhält. Gleichwohl verbleiben für die Unterbringung, Verpflegung, Räume, Arbeitsmaterialien und lokale Transporte Kosten, die ergänzend gedeckt werden müssen.

 

Wir haben die Förderung des Programms an der Edmund Rice Secondary School, für die Jahre 2018/19 zugesagt. Die in der Nähe Arushas liegende Schule hat rd. 1.400 Schüler, 46 Lehrkräfte, einen engagierten Schulleiter und eine relativ gute Ausstattung. Gleichwohl schließt die Schule im Advanced Level der zum Abitur führt, im Rahmen des landesweiten Rankings relativ schlecht ab. Dem soll durch die Teilnahme an dem skizzierten Programm entgegengewirkt werden.

 

Die Förderung der beiden Maßnahmen an der Schule unterstützten wir mit einer Zuwendung von € 12.180 in den Jahren 2018 und 2019.

 

Zielerreichung: Die Unterrichtsbesuche zeigten deutliche inhaltliche und didaktische Fortschritte in der Vorbereitung und Vermittlung des Unterrichtsstoffes vor allem in den Fächern Physik und Biologie. Auch die letzte Schulungseinheit für die teilnehmenden Lehrer an der Mwenge Universität im September 2019 empfanden die Teilnehmer als Bereicherung für ihre Unterrichtsgestaltung. Die endgültige Bewertung werden wir anhand des Schlussberichtes für das BMZ vornehmen. 

 

10. Tansania – Verbesserung der Lesekompetenzen an einer Primar- und einer Sekundarschule

Ziel des Projektes: Verbesserung der Lesekompetenzen und der Englischkenntnisse von insgesamt 1.650 Schüler*innen einer Grund- und einer Secondary School –öffentliche Schulen – in Tansania.

Ausgangssituation: Viele tansanische Kinder erwerben in der Grundschule unzureichende Lese- und Schreibkompetenzen. 52% der Schüler konnten am Ende der Grundschulzeit keine englische Kurzgeschichte lesen. Mangelnde Englisch- und Lesekompetenzen beeinträchtigen den Lernerfolg an den weiterführenden Schulen, an denen in Englisch unterrichtet wird. Gründe sind der Mangel an Büchern - 8 Kinder teilen sich in der Schule im Schnitt ein Buch -, es fehlen Schulbibliotheken mit Jugendliteratur, die Freude am Lesen wecken, und es gibt wegen der oralen Traditionen keine Lesekultur. 

 

Maßnahmen:

Bau und Ausstattung einer Schulbücherei an der Relijuu Primary School und Ausbau und Verbesserung der Schulbibliothek an der Irkisongo Secondary School, Anschaffung von neuen Büchern, auch Kinder- und Jugendliteratur auf Kiwaheli und Englisch, Workshops (3-tägig) für Lehrkräfte zur effektiven Nutzung von Schulbüchern, Schulung der Lehrkräfte im Bibliotheksmanagement, 6-monatige Trainings zur Förderung des Leseverstehens, Einrichtung von Leseclubs, Organisation von Lesewettbewerben.

 

Projektpartner 

  1. PROBONO Schulpartnerschaften für eine Welt e.V., ein gemeinnütziger und mildtätiger Verein, der Schulpartnerschaften zwischen Schulen in Deutschland und Schulen in Afrika systematisch fördert. Ziel ist es, die Bildung an afrikanischen Schulen zu unterstützen sowie Völkerverständigung und globales Lernen an deutschen und afrikanischen Partnerschulen zu fördern.
  2. READ, tansanisches NGO, hat die Verbesserung der Lernbedingungen an tansanischen Schulen zum Ziel. Seit 2003 hat READ 114 Büchereien an öffentlichen Schulen eingerichtet, mehr als 1,5 Mio. Bücher an 1.000 Schulen gespendet. READ-Projekte legen besonderen Wert auf die Kompetenz-Stärkung bei Lehrern und Schülern durch Schulungen, Einrichtung von Leseclubs und Unterweisung im Bibliotheksmanagement.

Kosten und Finanzierungsplan:

PROBONO hat vom BMZ einen Zuschuss von 75 % der Gesamtausgaben von rd. € 65.000 bewilligt bekommen. Wir haben die 50%-ige Refinanzierung des Eigenanteils in Höhe von € 8.000 verteilt auf zwei Jahre zugesagt.

 

Chancen und Risiken:

Eine Lesekultur zu etablieren und die Lesefähigkeiten auch in Englisch ist von hoher Wichtigkeit für die einzelnen Schüler, aber auch für wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Risiko ist, dass die aufwendig ausgestatteten Bibliotheken unzureichend genutzt werden.

Am Ende des Projektes werden der Verlauf und die Wirkungen gemeinsam mit den für Bildung zuständigen staatlichen Stellen evaluiert werden.

 

11. Uganda – Ausbildung von Solartechnikern - 2019

Ziel des Projektes: Durch Ausbildung Zukunftsperspektive zu schaffen, und sich durch eigene Arbeit ein Auskommen zu schaffen. Aufbau eines sich selbst tragenden Solarhandwerks, das letztlich der unterentwickelten ländlichen Energieversorgung dient.

 

Ausgangssituation:

In Uganda haben nur 20% der Bevölkerung Zugang zu Elektrizität, auf dem Land sogar nur 10%. Unser Projektpartner Stiftung Solarenergie e.V. (s. nachstehend) fördert den Bau von sogenannten Solardörfern. Dort wird der Elektrizitätsbedarf über Solarpanels gedeckt, die von den Einwohnern ratenweise erworben werden. Der Aufbau und die Wartung erfordert Fachkräfte.

 

Maßnahmen: Stiftung Solarenergie e.V. entwickelte in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Köln und dem von der GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, früher GTZ) ein Konzept, das Fachkräfte, die eine elektrotechnische Vorbildung haben, in vorerst 2 x 2-wöchigen Kursen zu Solartechnikern ausbilden soll.

 

Für den in 2019 geplanten Kursus mit 12 Teilnehmern bewilligten wir € 3.000. Der Kursus wurde zwischen Ende Juli und Mitte September 2019 durchgeführt. Abweichend von der Planung gab es 9 Teilnehmer*innen, so dass wir € 2.250 zuwendeten. Alle Teilnehmer, die – nach dem uns vorliegenden Bericht - engagiert und wissbegierig an den Schulungen teilnahmen, schlossen das Training erfolgreich ab. Die ausgebildeten Techniker*innen wurden von jungen Solarunternehmen übernommen, die ebenfalls von Stiftung Solarenergie gefördert werden.

 

Chancen und Risiken:

In Uganda gibt es weit mehr Schul- und Universitätsabsolventen als adäquate Arbeitsplätze. Deshalb ist eine berufliche Ausbildung, die Chancen am Arbeitsmarkt eröffnet, ein wertvoller Beitrag für die Teilnehmer, aber auch die Entwicklung des Landes, zumal Solarenergie das Mittel der Wahl ist, um die Stromknappheit zu lindern.

 

Grundsätzliche Risiken bestehen durch die Verbindung zu einem neuen Projektpartner, mit dem keine Erfahrungen bestehen, sowie eine mögliche Korruption bei den vor Ort tätigen halbstaatlichen Institutionen, sowie eine politische Instabilität an sich.