Unser Projektbesuch in Guatemala

Una batidora, una batidora!" ruft Celia. Sie hat Geburtstag und ist Teilnehmerin in einem Konditorkurs eines CEDEs, in San Andrés Semetabaj (Provinz Sololá, Guatemala). Die kleine energiegeladene Frau wünscht sich eine Küchenmaschine, die sie in dem CEDE - dem mobilen Ausbildungszentrum unserer guatemaltekischen Partnerorganisation FUNDAP -  kennen und zu bedienen gelernt hat. Stolz präsentiert sie ihre üppig mit Früchten dekorierten Torten, die sie künftig für Freunde und die Nachbarschaft herstellen und verkaufen will. Einen Backofen hat sie schon auf Kredit angeschafft und wenn der abbezahlt ist, .... .

 

So eine Torte kostet bis zu 150 Quetzel, ca. 18 €, viel Geld für die arme Bevölkerung auf dem Land, wo der gesetzliche Mindestlohn 30 Q beträgt. Aber bei Festen und Familienfeiern ist den Menschen nichts zu teuer, so dass Celia optimistisch in die Zukunft blickt.

Durch unsere Co-Finanzierung konnte FUNDAP in 2016 einen CEDE neu mit Küchengeräten, Herden, Nähmaschinen und vielem anderen mehr neu ausstatten und die Ausstattung von zwei weiteren CEDEs erneuern . Die CEDEs wechseln halbjährlich ihren Standort, um in immer anderen Dörfern Kurse in Schneiderei, Konditorei, Bäckerei und Handarbeit anzubieten. Die Teilnehmer sollen in die Lage versetzt werden, durch das Erlernte ihr Einkommen zu verbessern. Aus den Mitteln werden außerdem das Personal, die Materialien und die Begleitaktivitäten über drei Jahre bezahlt.

Der Nähkurs ist voll belegt. 16 Frauen und ein Mann sitzen an mechanischen Nähmaschinen und schneidern ihre erste Arbeit, eine Schürze, die danach in den Kursen getragen wird. Es übt, gerade Nähte zu machen. Amatrize hat sich für den Bastelkurs entschieden. Sie ist Lehrerin einer Grundschule und möchte die hier erworbenen Fertigkeiten an ihre Schulkinder weitergeben. Micky Mouse und Mini sowie bunte Stoffblumen sind die ersten Produkte. Im Kochkurs dürfen wir Gemüsesalat probieren. Die Teilnehmerinnen lernen, mit traditionellen Zutaten moderne und leichtere Gerichte zu herzustellen. Was war am Anfang am schwersten?    ... das Kleinschneiden mit den schweren Profimessern.

Auf einem Markt in Chiminique (Provinz Quiché) nahe der Provinzhauptstadt Santa Cruz treffen wir Teilnehmer eines zu Ende geangenen CEDEs. Alle haben ihre Prüfung vor einer unabhängigen Kommission bestanden. Nun veranstalten sie eine kleine Messe und bieten ihre Produkte an. Außerdem verteilen sie ihre neuen Visitenkarten, mit denen sie ihr zukünftiges Geschäft bekannt machen. Allen merkt man an, dass die Ausbildung ihnen Selbstbewusstsein gegeben hat und sie positiv in die Zukunft blicken. Eunice Martinez, die Leiterin Bildung von FUNDAP, fragt die Teilnehmer immer wieder: "Was sind Eure Träume?"  Wir sind sicher, alle haben welche. Wir gehen mit dem Gefühl, ein gutes Projekt zu unterstützen.