Tätigkeitsbericht 2020

I. Die Gemeinnützige Rivera-Stiftung – Mission Leitlinien Projektauswahl

Die Rivera-Stiftung wurde zum 31.12.2007 von den Stiftern Dr. Richard und Verena Klix gegründet.

Die Rivera-Stiftung hat sich zur Förderung der Volks- und Berufsbildung verpflichtet und unterstützt als Förderstiftung Bildungsprojekte in Deutschland und in Entwicklungsländern. Ihr Ziel ist es, mit ihren Mitteln die Bildungschancen von Menschen aus bildungsfernen Schichten so zu verbessern, dass sie in ihrer Gesellschaft einen positiven Beitrag zur Entwicklung ihres Landes leisten und ein ihrem Potential entsprechendes selbstbestimmtes Leben führen können.

 

Unsere Überzeugung:

Bildung ist der entscheidende Faktor für die Lebensbedingungen von Menschen.

Sie schafft Würde und Selbstachtung. Bildung dient dem Einzelnen aber auch dem Wohlergehen der Gemeinschaft, in der er lebt. Bildung soll niemandem vorenthalten werden, der Potential hat und Bildungschancen wahrnehmen will. Bildung in Entwicklungsländern zu fördern, dient den Menschen dort und dem Ansehen Deutschlands in der Welt.

 

Leitlinien unserer Arbeit

Bei den Förderprojekten im Inland ist der aktuelle Schwerpunkt die Förderung der Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen Schichten. Neben der Verbesserung der Lebenschancen der Geförderten ist Ziel, das Potential auch der Menschen mit Migrationshintergrund im Hinblick auf die demographische Entwicklung für den Standort Deutschland besser zu nutzen.

Ziel der Projekte in Entwicklungsländern ist, einen kleinen Betrag dafür zu leisten, das Ansehen Deutschlands in der Welt zu stärken und den geförderten Menschen eine bessere Lebensperspektive in ihren eigenen Ländern zu geben und den Migrationsdruck zu verringern. Dabei achten wir – soweit es geht - auf Nachhaltigkeit, d.h., dass sich die Projekte auf Dauer ohne weitere externe Hilfe selbst tragen.

 

Vorgehen bei der Projektauswahl

  • Förderung von in sich geschlossenen Einzelprojekten, grundsätzlich keine Spenden.
  • Auswahl der Projektpartner nach Professionalität, Erfahrungen und Referenzprojekten.
  • Prüfung von Projektbeschreibung und Budgetplan.
  • Persönliche Diskussion des Projektes mit dem Projektträger.
  • Abschluss eines Fördervertrages mit Rechten und Pflichten des Projektbeteiligten.
  • Prüfung des vereinbarten, mindestens jährlichen Projektberichtes und den Einnahmen-Ausgaben-Rechnungen als Verwendungsnachweis.

Grundsätzlich arbeiten wir als Förderstiftung. Seit 2019 haben wir zusätzlich die Berechtigung, als Träger im Rahmen des Kleinprojektefonds BMZ-Mittel bis zu einer Größenordnung von € 25.000 zu beantragen.

 

II. Die Fördermaßnahmen im Einzelnen:

1. Inländische Projekte

1.1. Naturwissenschaftliche Bildung für Grundschulkinder – Standort Bochum

Ziel des Projektes: Bei Kindern im Grundschulalter das Interesse an naturwissenschaftlichen Fragestellungen zu wecken und Grundlagen für ein lebenslanges Lernen zu schaffen. Gleichzeitig Grundschulen und ihre Lehrer zu ermutigen und anzuleiten, naturwissenschaftliche Themen über einen experimentell gestalteten Unterricht didaktisch erfolgreich zu machen. Mit dem Ziel der Nachhaltigkeit wollen wir die geförderten Schulen in die Lage versetzen, am Ende eigenständig Experimentierkurse gleicher Art durchzuführen.

 

Ausgangssituation: In Deutschland fehlt es an qualifizierten Nachwuchskräften im technisch / naturwissenschaftlichen Bereich. Vielfach wird nicht früh genug das Interesse an diesen Themen geweckt.

 

Maßnahmen: Mit unserem Kooperationspartner, dem SienceLab e.V., Starnberg, bieten wir Bochumer Grundschulen Unterstützung bei der Vermittlung von naturwissenschaftlichen Themen im Sachunterricht an. An Projekttagen führen unter Anleitung einer Kursleiterin unserer Partnerorganisation bevorzugt Schüler/innen der 3. und 4. Klassenstufe in kleinen Gruppen naturwissenschaftlich / technischen Experimente durch, deren Ergebnisse sie am Ende in der Klasse präsentieren. Die geförderten Schulen haben die Auswahl zwischen verschiedenen Themen wie Naturgewalten, Mechanik, Elektrizität und Magnetismus, Optik oder Akustik. Die dazu notwendigen Experimentierstationen werden von dem/der Kursleiter(in) bereitgestellt und aufgebaut.

Seit 2015/16 wird an drei Bochumer Grundschulen über fünf Jahre ein 1. Projektzyklus wie folgt durchgeführt: Projektbesprechung, zwei von ScienceLab durchgeführte Experimentierkurse unter Beobachtung der Lehrer (Klassenprojekte), zwei Lehrerfortbildungen, in denen die Lehrer die mit den Kindern durchzuführenden Experimente selbst durchspielen, ein gecoachtes Projekt, in denen die Lehrer unter Assistenz von ScienceLab selbst die Experimentierkurse durchführen. Das Ganze wird mit einer gemeinsamen Abschlusskonferenz unter Beteiligung aller Schulen abgeschlossen.

 

 Ab 2020 startete ein Zyklus II mit drei neuen Grundschulen.

 

Nachhaltigkeit: Die Projekte sind an jeweils drei Schulen als kompletter Zyklus von 5 Jahren angelegt, in dessen Verlauf die Lehrer immer mehr verantwortlich eingebunden werden und den experimentell strukturierten Unterricht trainieren können. Wie wir von unserer Partnerorganisation hören, setzen die im Projekt eingebundenen Lehrkräfte die didaktische Methode z.T. schon jetzt in ihrem Unterricht ein, obwohl das Projekt noch nicht abgeschlossen ist. Wir planen auch nach Beendigung, den Kontakt zu den Schulen durch jährliche Meetings wach zu halten.

 

Die Kurse des Zyklus I fördern wir in dem Zeitraum 2016 – 2020 mit ca. € 25.500 bzw. ca. € 5.000 pro Jahr. Für den Zyklus II haben für den Zeitraum 2020 – 2024 € 29.000, € 5.800 p.a. zugesagt.

Zielerreichung Zyklus I: In 2020 kam das Projekt Corona-bedingt zum Erliegen. Es steht derzeit an jeder Schule noch jeweils ein gecoachtes Projekt aus. Das Projekt muss voraussichtlich bis 2021 oder 2022 verlängert werden.

 

Zielerreichung Zyklus II: Im Februar 2020 startete der Zyklus mit einem erfolgreichen Klassenprojekt an einer der neuen Grundschulen. Danach kam das Projekt coronabedingt  ebenfalls zum Erliegen. Über eine Laufzeitverlängerung ist zu gegebener Zeit zu entscheiden.

 

1.2. Cosinus – Stärkung von Basiskompetenzen für Schüler*innen der 5.-8. Klassenstufe

Ziel des Projektes: Stärkung der Basiskompetenzen in Kernfächern wie Mathematik, Deutsch und Englisch für Schüler*innen der Klassenstufen 5 - 8, um dem aktuellen Schulstoff besser folgen zu können.

 

Ausgangssituation: Ca. 30% aller Schüler verlieren während ihrer Schulzeit den Anschluss im Unterricht. Es entstehen Wissenslücken im Lernstoff, die im regulären Unterricht in den späteren Schuljahren nicht mehr geschlossen werden können, aber Probleme beim Erlernen des weiteren Schulstoffs bereiten. 

Maßnahmen: Chancenwerk hat ein fünfstufiges Programm, genannt Cosinus, für die Klassenstufen 5-8 entwickelt, das in den Kooperationsschulen im Rahmen der Lernförderung (SHS²) angeboten werden sollte und aus folgenden Komponenten besteht: ein Eingangstest (Basiskompetenztest), eine Auswertung der Tests, für jedes Kind Festlegung des individuellen Lernziels, Verabredung zwischen Lehrern, Eltern und Schülern, über die Teilnahme an der Chancenwerk-Lernförderung unter Einsatz von Cosinus. In der Lernförderung erhält jedes Kind individuelle „Lernpakete“/Arbeitshefte.

 

Die Bearbeitung erfolgt im Rahmen der bestehenden Lernkaskade an den Kooperationsschulen. Nach ca. 6 Wochen erfolgt ein Zwischentest, der zeigt, inwieweit ein Kind das Lernziel erreicht hat. Nach digitaler Auswertung der Tests erhält jedes Kind individuell ein neues Lernpaket. Am Ende des Schuljahres erneuter Basiskompetenztest. 

 

Projektpartner

Der „Chancenwerk e.V." ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein und Träger der freien Jugendhilfe, dessen Ziel es ist, Schülerinnen und Schülern, die aufgrund ihrer familiären Gegebenheiten keine Unterstützung haben, Hilfen zu geben, höhere Bildungsabschlüsse zu erreichen. Er war seit 2009 an der Heinrich-Böll-Gesamtschule Projektpartner der Rivera-Stiftung für die Lernkaskade (SHS²) und kooperiert inzwischen bundesweit mit 91 Kooperationsschulen.

Projektgegenstand

Unser Projektpartner versuchte ab 4/2020 das Projekt an Corona-Bedingungen anzupassen und versandte die Lernpakete in Papierform an die teilnehmenden Schüler nach Hause. Die Schüler sollten die ausgefüllten Lernhefte an Chancenwerk zurückschicken. Die Aktion war sehr aufwendig und mit einer Rücklaufquote von 20% nicht effektiv.

 

Fazit:

Für das Projekt wurde in 2020 für den Zeitraum Qu. 4 2019 bis Qu.2 2020 € 4.560 zugewendet.  Aufgrund der u.E. fehlenden Effektivität unter Corona-Bedingungen haben wir die Förderung ausgesetzt.

 

1.3. Stipendium im Rahmen des Bildungsfonds der Ruhr Universität Bochum (RUB)

Ziel: Spitzenförderung junger akademischer Talente.

Maßnahme: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert im Rahmen des „Deutschlandstipendiums“ begabte Studierende in Deutschland mit monatlich € 150,00, wenn sich ein privater Partner findet, der das Stipendium um die gleiche Summe aufstockt.

 

Der RUB-Bildungsfonds der Ruhr-Universität Bochum übernimmt die Koordination der Förderung für Studierende an der Ruhr-Universität. Der Fonds organisiert die Auswahl der zu fördernden Studenten über die Fakultäten und übernimmt die Auszahlung der Stipendien. Er überprüft jährlich den Studienfortschritt. Folgende Prioritäten haben wir dem Bildungsfonds aufgegeben:

  • Der Stipendiat/die Stipendiatin sollte überdurchschnittliche Studienerfolge nachweisen können.
  • Der Stipendiat/die Stipendiatin sollte auf finanzielle Hilfe angewiesen sein.
  • Ein(e) Stipendiat(in) mit Migrationshintergrund ist uns besonders willkommen.
  • Das Studienfach sollte aus dem technisch naturwissenschaftlichen Bereich und/oder aus den Bereichen der Pädagogik/Erziehungswissenschaften sein.

Seit 2011 fördern wir jährlich einen Stipendiaten/in mit € 1.800 p.a..

 

Zielerreichung: Bisher haben wir auf diese Weise sieben Studierende gefördert, mehrheitlich im Masterstudiengang auf das Lehramt, was wiederum unserem Stiftungsziel, der Bildungsförderung entspricht. Ein Stipendiat hat nach dem Studium eine Promotion in Biologie begonnen und ist am Lehrstuhl beschäftigt.

 

Wir werden uns weiterhin im Rahmen dieses Programms engagieren.

 

1.4. Adam Wilhelm Klein Stiftung, Köln                                         

Die als gemeinnützig anerkannte A. Wilhelm Klein Stiftung mit Sitz an der TU Köln fördert begabte Studierende mit zweckgebundenen zinslosen Förderdarlehen, die gewährt werden, wenn die Antragsteller einen höheren Abschluss anstreben oder Unterstützung bei Auslandssemestern benötigen und BAföG oder andere im Inland übliche Fördermittel nicht zur Verfügung stehen. Die Förderung kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn Zusatzqualifikationen – z.B. ein Masterstudiengang nach Abschluss des Bachelor - erworben werden.

 

Spende 2020: € 250.

2. Projekte Entwicklungszusammenarbeit

2.1. Bangladesch – Hochwertige Grundbildung an 40 staatlichen Schulen 2020 – 2023

Ziel des Projektes: Verbesserung der Schulbildung an 40 staatlichen Grundschulen im Nordwesten des Landes für 12.000 Kinder aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen, sowie in besonderer Armut lebenden Familien. Die zu fördernden Schulen sind zu Projektbeginn von den Bildungsbehörden in den schlechten Kategorien C und D eingeordnet. Zu Projektende sollen alle Schulen mindestens die Kategorie B erreichen.

 

Ausgangssituation: In Bangladesch besuchen immer noch rd. 2,6 Mio. schulpflichtige Kinder keine Grundschule. Zudem ist die Unterrichtsqualität besonders an staatlichen Schulen schlecht. Hauptgründe sind die unzureichende Ausbildung und hohe Fehlzeiten der Lehrkräfte, überfüllte Klassen, Mangel an kindgerechten Lehr- und Lernmaterialien und der desolate Zustand vieler Schulgebäude. In der Folge können 70% der Kinder nach Beendigung der Grundschule nicht ausreichend lesen, schreiben und rechnen. 45% der Kinder brechen den Schulbesuch vor Beendigung der 5. Klasse ab. 

 

Maßnahmen: Von unserem langjährigen Partner Netz e.V. ist für die 40 staatlichen Grundschulen folgendes geplant: an 12 der 40 Schulen werden fehlende Vorschulklassen eingerichtet, sämtliche Schulgebäude werden renoviert, die Lehrmaterialien modernisiert, der regelmäßige Schulbetrieb überwacht, die Lehrkräfte in naturwissenschaftlichen Fächern und kinderzentrierten Lehrmethoden geschult und die Bevölkerung - auch über Bildungssozialarbeiter*innen - in die Unterstützung der Schule eingebunden.

 

Projektgegenstand: NETZ e.V. hat für o.a. Maßnahmen eine 90%-ige Förderung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Gesamtvolumen von € 222.435. erhalten. Wir haben die Refinanzierung des 10%igen Eigenanteils in Höhe von

€ 22.244 =  € 5.100 p.a. übernommen. 

Chancen / Risiken

Das Projekt verbessert die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen in Gebieten, wo häufig Koranschulen das einzige Bildungsangebot darstellen. Da die unterstützten staatlichen Grundschulen nach Projektende weiterbestehen werden, ist auch die Nachhaltigkeit gegeben. Neben den generellen Risiken, wie Korruption oder abrupte Änderung der politischen Rahmenbedingungen, ist das Risiko bei der Zielerreichung, dass unser Projektpartner keinen Einfluss auf die Personalstruktur der Schulen hat und damit auch nicht auf die Klassenstärken. Durch einen intensiven Kontakt mit den Schulbehörden will unser Projektpartner längerfristig auch hier eine Verbesserung erreichen.

Aktuelle Situation:

 

Bis März 2020 wurden die 40 staatlichen Schulen ausgewählt. Bereits am 17.3.2020 wurden landesweit die Schulen pandemiebedingt geschlossen. Da 45% der Schüler*innen aus marginalisierten Bevölkerungsteilen stammen, sind sie von dem LockDown auch wirtschaftlich hart betroffen. An der Einrichtung der Vorschulklassen konnte gearbeitet werden. Notunterrichtung im Freien wurde organisiert. Von den budgetierten Ausgaben wurde nur 1/3 realisiert.

 

2.2. Nordost-Indien Assam und Meghalaya

Ausgangssituation generell: Assam und Meghalaya sind zwei von 7 Schwesterstaaten im äußer-sten Nordostzipfel Indiens und nur durch einen schmalen Landstreifen mit dem übrigen Indien verbunden. So abgelegen, so arm und unterentwickelt ist die Region. Gefährdet durch Natur-katastrophen und ethnische Konflikte lebt die Mehrheit der Menschen von der Landwirtschaft und unter der Armutsgrenze von 1 US$ pro Tag.

 

2.2.1. Lernzentren für Flüchtlingskinder 2020-2023 (Assam)

Ausgangssituation Schulbildung: In der Region mangelt es an Bildungseinrichtungen. Die Alphabetisierungsrate liegt bei 64% - bei Frauen 57%. Die Lernleistung in staatlichen Schulen ist unzureichend. 46% der Kinder in den 3.-5. Klassen können nicht schreiben, was der mangelhaften Ausbildung der Lehrkräfte geschuldet ist. In sogenannten "Waldgebieten" leben Flüchtlinge, die bei jahrelangen gewaltsamen Konflikten ihr Land verloren haben. Die Regierung erkennt die Siedlungen nicht an und stellt keine Schulen bereit.

 

Ziel des Projektes:

60% der in den "Waldgebieten" lebenden Kinder sollen sogenannte Lernzentren besuchen und ihre Lese-und Rechenfähigkeiten so verbessern, dass 40% von ihnen in der 3.-5. Klassenstufe Texte lesen können und die vier Grundrechenarten beherrschen.

 

Maßnahmen: Im Rahmen einer Gesamtmaßnahme zur Verbesserung der Bildungssituation in Assam sollen in den "Waldgebieten" acht Lernzentren für 400 Schüler*innen errichtet werden, in denen täglich 5 Stunden unterrichtet wird. Daneben werden zehn Förderzentren in oder in der Nähe der staatlichen Schulen eingerichtet. Diese sollen weitere 300 Schüler*innen von staatlichen Schulen erreichen, um deren Grundkenntnisse in Rechnen, Schreiben und Lesen zu verbessern. Schließlich werden die eingesetzten Lehrkräfte in sogenannten Modellzentren in schülerzentrierten Lehrmethoden geschult.

 

Die Gesamtmaßnahme wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zu 75% gefördert. Die Rivera-Stiftung refinanziert für das Teilprojekt "Lernzentren in Wald-gebieten" den Eigenanteil unseres Projektpartners mit € 22.400 verteilt über 4 Jahre.

 

Chancen / Risiken / Nachhaltigkeit:

Aufgrund der sehr guten Beziehungen des lokalen Partners zu lokalen Politikern setzt das Projekt darauf, dass bei Schulleitern und den Bildungsbehörden die Einsicht greift, dass die geschaffenen Einrichtungen weitergeführt werden müssen und zu staatlichen Schulen umgewandelt werden. Hierzu soll auch das steigende Engagement der Bewohner in „Waldgebieten“ betragen. Grundsätzliche Risiken sind fehlende Kooperationsbereitschaft der Behörden, Naturkatastrophen/Überschwemmungen und ethnische Konflikte, in dem Gebiet mit über 140 Ethnien.

 

Aktuelle Situation:

Im März 2020 schloss die indische Regierung alle Schulen. Im Mai 2020 traf die Region eine Naturkatastrophe / Überschwemmung. Die Einrichtung der Lern- und Förderzentren in Waldgebieten verzögerte sich allein dadurch um 3 Monate. Von geplant 400 Kindern konnten 229 in 5 (8) Zentren den Unterricht aufnehmen. Nur 1/3tel der Einnahmen konnten verausgabt werden. 

2.2.2. Berufsbildung und Förderung von Kleinunternehmen 2020 – 2023 (Assam und Meghalaya)

Ausgangssituation Berufsbildung:

 

In dem Projektgebiet gibt es neben der Landwirtschaft, die die wachsende Bevölkerung nicht mehr ernährt, zu wenige Verdienstmöglichkeiten. Das führt zur Abwanderung der jungen Bevölkerung in weit entfernte Ballungszentren. Dort arbeiten die Migranten zu sehr geringen Löhnen und sind der Willkür der Arbeitgeber ausgesetzt.

 

Ziel des Projektes:

Bis 2023 sollen 4.800 Jugendliche aus einkommensschwachen Haushalten so ertüchtigt werden, dass 70% von ihnen einer freiberuflichen Tätigkeit nachgehen und 700 Kleinunternehmen gegründet werden können.

Maßnahmen:

Die Stiftung Childaid Network errichtet mit ihrem lokalen Projektpartner, vier Berufsbildungszentren sowie 4 Cyber-Labore mit Computern und sonstiger Einrichtung. In den Zentren werden traditionelle und moderne Ausbildungskurse angeboten, verbunden mit der Schulung in technischen und unternehmerischen Handeln. 525 der neu zu gründenden Kleinunternehmen erhalten aus den Projektmitteln eine Investitionsförderung. Weitere werden bei der Beantragung von Bank-/Gründungskrediten begleitet. 1.440 Absolventen sollen in Lohnarbeit vermittelt werden.

 

Für die laufenden Kosten der Ausbildungsstätten übernehmen wir die Refinanzierung des 20-igen Eigenanteils in Höhe von € 17.600, € 4.400 übernimmt der lokale Projektpartner, € 66.000 das BMZ.

 

Chancen/Risiken/Nachhaltigkeit:

Das Projekt leistet einen Beitrag die Lebenssituation der stark wachsenden jungen Bevölkerung zu verbessern und die Arbeit-Migration in andere Teile Indiens zu verringern. Risiken sind eine unzureichende Mobilisierung von Ausbildungswilligen, politische Unruhen und Naturkatastrophen – Coronakrise.

 

Aktuelle Situation

Die Einrichtung der 4 Berufsbildungszentren konnte trotz der Corona-bedingten Einschränkungen vollzogen werden. Auch konnten 268 Jugendliche in den verschiedenen Ausbildungsfächern geschult werden, wenn auch in kleineren Gruppen als ursprünglich geplant. Andere Maßnahmen mussten nach 2021 verschoben werden. Nur knapp 50% der vereinnahmten Mittel konnten verausgabt werden.

 

2.3. Indien: Ausbau und Verbesserung eines Mädcheninternats (Madhya Pradesh)

01.09.2020 – 31.08.2021; verlängert bis zum 21.03.2022

 

Ziel des Projektes: Gesicherte Zukunftsperspektiven für extrem benachteiligten Mädchen der indigenen Stammesbevölkerung (Dalits und Adivasis) durch eine ganzheitliche Förderung in Form von Schulbildung, Persönlichkeitsentwicklung, Berufsvorbereitung sowie gesundheitlicher und hygienischer Aufklärung und Versorgung.

 

Ausgangssituation: Der Bundesstaat Madhya Pradesh, in Zentralindien gelegen, ist flächenmäßig einer der größten und ärmsten Bundesstaaten Indiens. Der Teilstaat ist geprägt von feudalen Strukturen mit riesigen sozialen Ungleichheiten. 21% der Bevölkerung gehört den indigenen Stämmen der Adivasis und Dalits (Unberührbaren) an. Sie sind vom sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben ausgeschlossen und leben in Ghettos am Rande der Dörfer, häufig unterernährt. Obwohl seit einigen Jahren Schulpflicht in Indien besteht, schafft es nur ein sehr kleiner Teil der Mädchen, die Grundschule abzuschließen und eine weiterführende Schule zu besuchen. Aufgrund der mangelhaften Qualität des indischen Schulsystems auf dem Lande können zudem viele Kinder nach Abschluss der Grundschule nicht richtig lesen, schreiben oder rechnen.

 

Maßnahmen/Projektgegenstand: Der lokale Projektpartner betreibt in Madhya Pradesh Mädcheninternate, u.a. in Dhulkot für Schülerinnen im Alter von 5-16 Jahren, die z.Z. in einem Klassenraum unterrichtet werden. Zur Verbesserung der Situation sollen zwei weitere Klassenräume errichtet und die Zahl der Schülerinnen auf 120 erhöht werden. Der Schwerpunkt der Schulbildung liegt auf Englisch und Mathematik, der Entwicklung von rhetorischen Fähigkeiten zur Stärkung des Selbstbewusstseins der Schülerinnen sowie der Berufsorientierung. Für die 14 Lehrkräfte sind Weiterbildungsmaßnahmen vorgesehen. Das Projekt hat ein Volumen von € 65.000. € 48.900 BMZ Mittel sind bewilligt. Wir refinanzieren den Selbstbehalt mit € 3.385.

 

Chancen/Risiken/Nachhaltigkeit:

Das Projekt verbessert die Lebensperspektiven für Frauen in der extrem armen und unterentwickelten Region. Die Projektpartner sind in der Bildungs- und Jugendarbeit erfahren. Das Internat wird zweimal im Jahr vom lokalen Projektpartner evaluiert. Eine Kinderschutz-Policy wurde nachgewiesen. Nach einer Übergangszeit ist geplant, dass der lokale Partner den Unterhalt des Internats alleine übernimmt durch Erhebung von etwas Schulgeld oder Sachleistungen von den Eltern.

 

Aktuelle Situation: Die Infektionssituation in Indien ist dramatisch. Auch in unserer Projektregion steigen die Fallzahlen. Bisher sind aber alle Kinder und Lehrer verschont geblieben. Die Baumaßnahmen konnten abgeschlossen werden. Das Internat ist z.Z. geschlossen, z.T. werden sie in kleineren Gruppen im Freien unterrichtet.

 

2.4. Tansania – Verbesserung der Lesekompetenzen an zwei Schulen 2019 - 2020

Ziel des Projektes: Verbesserung der Lesekompetenzen und der Englischkenntnisse von insgesamt 1.650 Schüler*innen einer Grund- und einer Secondary School –öffentliche Schulen – in Tansania.

Ausgangssituation: Viele tansanische Kinder erwerben in der Grundschule unzureichende Lese- und Schreibkompetenzen. 52% der Schüler konnten am Ende der Grundschulzeit keine englische Kurzgeschichte lesen. Mangelnde Englisch- und Lesekompetenzen beeinträchtigen den Lernerfolg an den weiterführenden Schulen, an denen in Englisch unterrichtet wird. Gründe sind der Mangel an Büchern - 8 Kinder teilen sich in der Schule im Schnitt ein Buch -, es fehlen Schulbibliotheken mit Jugendliteratur, die Freude am Lesen wecken, und es gibt wegen der oralen Traditionen keine Lesekultur.  

 

Maßnahmen:

Bau und Ausstattung einer Schulbücherei an der Relijuu Primary School und Ausbau und Verbesserung der Schulbibliothek an der Irkisongo Secondary School, Anschaffung von neuen Büchern, auch Kinder- und Jugendliteratur auf Kiwaheli und Englisch, Workshops (3-tägig) für Lehrkräfte zur effektiven Nutzung von Schulbüchern, Schulung der Lehrkräfte im Bibliotheksmanagement, 6-monatige Trainings zur Förderung des Leseverstehens, Einrichtung von Leseclubs, Organisation von Lesewettbewerben. 

 

Projektpartner

  1. PROBONO Schulpartnerschaften für eine Welt e.V., ein gemeinnütziger und mildtätiger Verein, der Schulpartnerschaften zwischen Schulen in Deutschland und Schulen in Afrika systematisch fördert. Ziel ist es, die Bildung an afrikanischen Schulen zu unterstützen sowie Völkerverständigung und globales Lernen an deutschen und afrikanischen Partnerschulen zu fördern.
  2. READ, tansanisches NGO, hat die Verbesserung der Lernbedingungen an tansanischen Schulen zum Ziel. Seit 2003 hat READ 114 Büchereien an öffentlichen Schulen eingerichtet, mehr als 1,5 Mio. Bücher an 1.000 Schulen gespendet. READ-Projekte legen besonderen Wert auf die Kompetenz-Stärkung bei Lehrern und Schülern durch Schulungen, Einrichtung von Leseclubs und Unterweisung im Bibliotheksmanagement.

Kosten und Finanzierungsplan:

PROBONO hat vom BMZ einen Zuschuss von 75 % der Gesamtausgaben von rd. € 65.000 bewilligt bekommen. Wir haben die 50%-ige Refinanzierung des Eigenanteils in Höhe von € 8.000 verteilt auf zwei Jahre zugesagt.

 

Chancen und Risiken:

Eine Lesekultur zu etablieren und die Lesefähigkeiten auch in Englisch ist von hoher Wichtigkeit für die einzelnen Schüler, aber auch für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Risiko ist, dass die aufwendig ausgestatteten Bibliotheken unzureichend genutzt werden.

 

Aktuelle Situation: Nach einer Verlängerung bis Ende 2/21 konnte das Projekt vollständig abgeschlossen werden. Da es in Tansania keinen LockDown gab, konnten in den letzten Monaten viele Leseaktivitäten durchgeführt werden. Die Kinder waren mit Begeisterung dabei.

 

2.5. Uganda – Ausbildung von Solartechnikern - 2020

Ziel des Projektes: Durch Ausbildung Zukunftsperspektive zu schaffen, und sich durch eigene Arbeit ein Auskommen zu schaffen. Aufbau eines sich selbst tragenden Solarhandwerks, das letztlich der unterentwickelten ländlichen Energieversorgung dient.

 

Ausgangssituation:

In Uganda haben nur 20% der Bevölkerung Zugang zu Elektrizität, auf dem Land sogar nur 10%. Unser Projektpartner Stiftung Solarenergie e.V. (s. nachstehend) fördert den Bau von sogenannten Solardörfern. Dort wird der Elektrizitätsbedarf über Solarpanels gedeckt, die von den Einwohnern ratenweise erworben werden. Der Aufbau und die Wartung erfordert Fachkräfte.

 

Maßnahmen: Stiftung Solarenergie e.V. entwickelte in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Köln und dem von der GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, früher GTZ) ein Konzept, das Fachkräfte, die eine elektrotechnische Vorbildung haben, in vorerst 1 x 3 und 1 x 2-wöchigen Kursen, unterbrochen von drei Praxiswochen zu Solartechnikern ausbilden soll.

 

Für den in 2020 geplanten Kursus mit 10 - 12 Teilnehmern bewilligten wir € 4.800. Der Kursus wurde zwischen 24.2.2020 und 11.12.2020 mit 12 Teilnehmern durchgeführt. Alle Teilnehmer, die – nach dem uns vorliegenden Bericht - engagiert und wissbegierig an den Schulungen teilnahmen, schlossen das Training erfolgreich ab. Die ausgebildeten Techniker wurden von jungen Solarunternehmen übernommen, die ebenfalls von Stiftung Solarenergie gefördert werden.

 

Chancen und Risiken:

In Uganda gibt es weit mehr Schul- und Universitätsabsolventen als adäquate Arbeitsplätze. Deshalb ist eine berufliche Ausbildung, die Chancen am Arbeitsmarkt eröffnet, ein wertvoller Beitrag für die Teilnehmer, aber auch die Entwicklung des Landes, zumal Solarenergie das Mittel der Wahl ist, um die Stromknappheit zu lindern.

 

Grundsätzliche Risiken bestehen dadurch, dass HWK Köln nicht mehr an den Kursen beteiligt ist und ausschließlich auf lokale Trainer zurückgegriffen werden muss. Wir haben uns die Lebensläufe der aktuellen Trainer angesehen und sind zuversichtlich, dass sie die Kurse gut leiten können. Grundsätzlich sind Korruption bei den vor Ort tätigen halbstaatlichen Institutionen, sowie eine politische Instabilität an sich nicht auszuschließen.

 

Aktuelle Situation: Corona-bedingt zog sich der Kursus aufgrund von Reisebeschränkungen und zeitweisem Verbot von Lehrveranstaltungen ein ganzes Jahr hin. Zwischenzeitlich war es den Veranstaltern jedoch gelungen, den Kurs in Kleingruppen fortzusetzen.

 

2.6. Guatemala – zwei Projekte

Ziel der Projekte: Verbesserung der Lebensbedingungen insbesondere von Frauen und Jugendlichen in verarmten Regionen Guatemalas durch eine technische und betriebliche Ausbildung.

 

Ausgangssituation:

Das mittelamerikanische Land (15,9 Mio. Einwohner) gehört mit einem Bruttoinlandsprodukt von US $ 4.575 pro Kopf (2018) nicht zu den ärmsten Ländern der Welt. Es herrscht aber große soziale Ungleichheit. Im Südwesten des Landes, unserer Förderregion, gelten mehr als 60% der Bevölkerung als arm, 16% als extrem arm. 69% der Erwerbstätigen leben von Gelegenheitsjobs ohne soziale Absicherung. Die Analphabeten-Rate in Guatemala liegt bei 18,5% (12,6% bei Männern, 23,7% bei Frauen) Im armen Südwesten des Landes auf den Dörfern tendenziell noch deutlich höher. 60% der Jugendlichen absolvieren die 9-jährige Schulpflicht nicht vollständig.

 

Maßnahmen:

Unser Kooperationspartner in Guatemala, FUNDAP, betreibt im Südwesten Guatemalas unter dem Namen IJÁ (Samen) vier technische Zentren (CT/Centro Técnico): Altiplano, Costa Sur, Puerta de Occidente und San Marcos. Jedes besteht aus einer stationären Ausbildungseinheit und jeweils mehreren mobilen, sog. CEDES.  Die CEDEs bieten 6-monatige technische Grundkurse (200 Stunden) in den Bereichen Bäckerei und Kochen, Schneiderei/Konfektion und Dienstleistungen, z.B. Frisör, an. Zusätzlich werden in 60 Unterrichtseinheiten kaufmännische Grundlagen vermittelt. In 6 Monaten werden 40 - 70 Teilnehmer(innen) pro Gemeinde ausgebildet. Dann zieht der CEDE an einen neuen Standort.

 

2.6.1. Förderprogramm Altiplano – schulische und berufliche Bildung als Weg in die Selbständigkeit 2019 - 2022

 

In einer 3-jährigen Projektphase sollen:

  1. 450 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren für die Bedeutung einer qualifizierten Ausbildung sensibilisiert werden: Ziel: 50% von ihnen entscheiden sich für eine Ausbildung bei FUNDAP oder einer anderen Bildungseinrichtung.
  2. 300 Absolventen der FUNDAP Berufsbildungsmaßnahmen sollen verschiedene Weiterbildungsmaßnahmen absolvieren, um sie bei dem Schritt in die Selbständigkeit zu unterstützen: Analyse der Geschäftsidee, Marktanalyse, Marketing etc., persönliches Coaching, Leasingangebot.
  3. Schulbildung für Erwachsene zur Verbesserung des Zuganges zum Arbeitsmarkt, Nachholung von Schulabschlüssen, Verbesserung der Ausstattung der entsprechenden Ausbildungszentren (Programm CIEM) angeboten.
  4. Das Gesamtprojekt beläuft sich auf € 292.000 und wird vom BMZ mit € 219.000 gefördert. Die Rivera-Stiftung übernimmt mit € 9.075 ein knappes Drittel der Refinanzierung des Eigenanteils des deutschen Projektträgers, Rhein-Donau-Stiftung e.V. (RDS), – € 3.025 p.a.

Chancen/Risiken:

Das Projekt gibt Frauen und Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt bzw. bei dem Schritt in die Selbständigkeit nachhaltig zu verbessern. Vor Ort haben wir in FUNDAP einen auf dem Gebiet erfahren Partner, der schon seit Jahren erfolgreich arbeitet. Der RDS besucht die Projektstandorte regelmäßig und überzeugt sich von dem Erfolg der Projekte.

Risiken sind hohe Abbrecherquoten/zu wenige Teilnehmer erreichen den vorgesehenen Schulabschluss oder scheitern auf dem Weg in die Selbständigkeit. Vor allem Letzteres wird durch die vorgesehenen Weiterbildungsmaßnahmen relativiert.

 

Aktuelle Situation:

Trotz der Pandemie konnten viele Ziele in 2020 erreicht oder überschritten werden. Nachdem im März 2020 Präsenzveranstaltungen geschlossen wurden, fanden die Sensibilisierungsmaßnahmen online statt und es wurden mehr Teilnehmer erreicht, als bei Präsenzveranstaltungen.

 

Ab März 2020 wurden die Ausbildungskurse online fortgeführt. Nach Anfangsschwierigkeiten absolvierten über 500 Teilnehmer*innen die Kurse des CT online. Familien von Kursteilnehmern, deren Angehörige in Not geraten waren, gab es 6 Monate lang Lebensmittel und Hygieneartikel.

 

2.6.2. Das Modell IJÀ

Aus einer Ex-post-Evaluierung der vorausgegangenen Projekte sind einige Verbesserungsmaßnahmen ermittelt worden: Erneuerung und Modernisierung von CEDES und CT’s in drei Regionen, Fortbildungsmaßnahmen für das Lehr- und Verwaltungspersonal, Aktualisierung und Vereinheitlichung der Curricula, Einsatz von digitalen Medien zur Verbesserung der Ausbildungsqualität u.v.a. mehr. Wir haben die Refinanzierung des Eigenanteils an den Investitionskosten unseres Deutschen Projektpartners RDS zugesagt über € 20.376 verteilt auf 4 Jahre.

 

Chancen/Risiken/Nachhaltigkeit: s. unter anderem auch Projekt 2.6.1.. Was die Nachhaltigkeit anbetrifft, bezahlen die Kurs-Teilnehmer*innen einen monatlichen Beitrag und eine Einschreibegebühr, diese decken aber nur einen Teil der Kosten. Zunehmend werden auch Zweckbetriebe errichtet, bei denen die Kursteilnehmer*innen ihre Praktika absolvieren und die die erzeugten Produkte am Markt verkaufen. Für größere Investitionen brauchen die Kurse weiterhin finanzielle Unterstützung. Die kriminelle Gewalt im Land ist immer noch hoch, konzentriert sich aber vornehmlich auf Guatemala-Stadt. Dem potentiellen Scheitern von Unternehmensgründungen wird durch begleitende Maßnahmen entgegengewirkt.

 

Aktuelle Situation:

Trotz der Covid 19 Situation verlief der Start des Projektes in den letzten 3 Monaten 2020 weitgehend planmäßig. Die Schulungen werden überwiegend „Hybrid“ gestaltet.

 

III. Organe und Geschäftsführung

Das Kuratorium

Herr Reiner Karbenk

- Vorsitzender -

Am Sonnenhang 48                                                             

45289  Essen 

 

Herr Holger Krause

- stellv. Vorsitzender -

Roggenkamp 8

44797 Bochum

 

Frau Mira Elisabeth Klix

Nietengasse 15

CH 8001 Zürich

 

Frau Margret Lammert                                                                    

Meere Hoog 5a                                                        

25980  Morsum-Sylt                                                                                    

 

Herr Alexander Mauer

Lessingstr. 56

44791 Bochum

 

Das Kuratorium war bis zum April 2020 bestellt. In der ersten - schriftlich erfolgten - Sitzung des Kuratoriums am 25.03.2020 legte der Kurator Ludwig Mauer sein Amt nieder. Neu einstimmig gewählt wurde Alexander Mauer. Auch Frau Nickrawietz-Klein stand für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Der neu gewählte Kurator sowie die verbliebenen Kuratoren wurden bis zum März 2023 in ihrem Amt bestätigt. Auf der Präsenzsitzung des Kuratoriums am 30.06.2020 wurde Frau Mira Elisabeth Klix neu in das Kuratorium gewählt. Insgesamt tagte das Kuratorium 2020 dreimal, diskutierte mögliche Projektansätze und billigte die Mittelvergabe für die vom Vorstand vorgeschlagenen Projekte. Des Weiteren billigte das Kuratorium die Wirtschaftspläne für 2020 bis 2022 sowie den Jahresabschluss 2019.      

 

Der Vorstand

Verena Klix
Vorsitzende       

 

Dr. Richard Klix

stellv. Vorsitzender

 

beide wohnhaft in

44797 Bochum, Weidengrund 9.

 

Die Vorstandsmitglieder sind auf Lebenszeit ernannt.

Die Geschäftsführung übernimmt der Vorstand.

Alle Organmitglieder arbeiten ehrenamtlich.

 

IV. Stiftungsvermögen - Stiftungskapital

Das Stiftungsvermögen besteht im Wesentlichen aus zwei Immobilien:

a)     8-Familienhaus Essen, Tiegelstr. 34 (Sozialwohnungen)

Die Immobilie ist voll vermietet. Es bestanden per 31.12.2020 Mietrückstände von € 136,53.

 

b)     Einfamilienhaus Bochum Weidengrund 9.

Das Haus wird von den Stiftern genutzt. Sie zahlen eine monatliche Miete von 2.000. Die laufenden Nebenkosten tragen die Nutzer.

 

Die Nettoerlöse der beiden Immobilien betrugen 2020 rd. € 39.000. Zusätzlich flossen der Stiftung in 2020 mit € 23.700 außergewöhnlich hohe Spendeneinnahmen zu. Zudem lagen die Wertpapiererträge nach einer Teilwertberichtigung von € 1.700 mit rd. € 30.000 auch deutlich über den Vorjahren.

 

Per 22.12.2020 standen der Stiftung rd. € 945.385 liquidem Vermögen zur Verfügung (€ 850.701 Einstandswerte Wertpapiere des Anlagevermögens zzgl. € 94.984 Bankguthaben). Die Anlage der Mittel erfolgte in Renten / Rentenfonds (€ 382.107 = 40,4%) defensiven gemischten Fonds (€ 361.419 38.2%), einem auf Stiftungen spezialisierten Immobilienfonds (€ 107.175=11,3%), und Kontenguthaben (€94.684= 10,0%). Die TBW von € 17.700 auf das Wertpapiervermögen ist in den Anschaffungswerten berücksichtigt.

 

Im Berichtsjahr erhielt die Stiftung von den Stiftern eine Zustiftung von € 190.000.  Somit erhöhte sich das Stiftungskapital auf € 1.664.600. Daneben bestanden insgesamt € 180.800 an Kapitalrücklagen gem. § 62 (1) Nr.3 und § 62 (4) AO. Die Umschichtungsrücklage erhöhte sich auf € 20.650.

 

Ergebnisverwendung / Förderbereich / Projekte

Das Stiftungsergebnis betrug in 2020 € 91.200. Unter Einbeziehung des Ergebnisvortrages aus dem Vorjahr von rd. € 1.900 wurden im Berichtsjahr € 37.900 den nachstehenden Projekten direkt zugewendet. Zusätzlich wurden den gebundenen Ergebnisrücklagen gem. § 62(1) Nr. 1 AO saldiert € 14.100 zugeführt. Die freie Kapitalrücklage gem. § 62(1) Nr. 3 AO wurde mit € 24.900 dotiert. Die Umschichtungsrücklage wurde um € 12.000 aufgestockt.